Da Vinci-OP-Roboter in der Chirurgie
Roboter-assistierte Chirurgie ermöglicht komplexe Eingriffe mit höchster Präzision und Qualität. Sie bietet den Patient:innen viele Vorteile wie kleinere Operationsschnitte, geringer Blutverlust und reduzierte Schmerzen nach der Operation. Dank der dreidimensionalen Kamera profitieren ebenso die Operateur:innen. Sie erhalten ein vergrößertes 3D-Bild des Operationsfeldes und können selbst feinste Strukturen im Operationsgebiet erkennen. Dadurch ist höchstpräzises Arbeiten möglich.
Die Ärzt:innen des Klinikums Leverkusen zählen zu den erfahrensten „Roboterchirurgen“ in Deutschland. 2021 setzen sie deutschlandweit zum ersten Mal das innovative Videokommunikationsverfahren der Firma Intuitive Surgical ein. Die jüngste Entwicklung auf diesem Gebiet ist die Telementoring-Technologie. Künftig können sich Roboterchirurgen von jedem Ort der Welt virtuell und live bei der Operation zusammenschalten, sei es um zu lernen oder zu lehren. So können sie sich über weite Distanzen mit anderen Chirurgen in Echtzeit, während der OP austauschen.
Bereits seit 2008 werden im Klinikum roboter-assistierte Eingriffe durchgeführt. Seit 2019 verfügt die Klinik mit dem „da Vinci® X-Chirurgiesystem“ über ein Gerät der neuesten Generation.
So funktioniert das da Vinci®-Operationssystem
Das schrankhohe da Vinci-System steht mit seinen vier Armen am OP-Tisch, um die Bewegungen des Operierenden auszuführen. Dieser navigiert die Arme von einer Steuerkonsole aus. Der Blick ist auf den Monitor gerichtet, auf dem man gestochen scharf in hochauflösender 3D-Qualität das Operationsfeld sieht. Zwei Kamerasysteme am da Vinci-Endoskop sorgen für die zehnfache Vergrößerung des Bauchinneren in naturgetreuer, dreidimensionaler Form. Assistenzärzt:innen begleiten die Operation am OP-Tisch.
Das Operationssystem führt keinen Operationsschritt selbstständig aus. Ohne den:die Operateur:in agiert der Roboter nicht. Vielmehr dient er als verlängerter Arm, der präzise und sicher den Anweisungen folgt und unwillkürliche oder ruckartige Bewegungen ausgleicht. Die Sicherheit der Patient:innen ist dadurch jederzeit gewahrt.
Durch kleine Schnitte im Bauchraum werden die feinen, durch Roboterarme gehaltenen Instrumente mit einer winzigen Kamera in die Bauchhöhle eingeführt. Die Instrumente, die in jede Richtung abgewinkelt werden können, ermöglichen den Chirurg:innen trotz kleinster Schnitte auch komplexe Operationen durchzuführen und in schwer zugängliche Regionen zu kommen. Besonders vorteilhaft ist die hohe Beweglichkeit der Gelenke, die die Instrumente steuern. Dank ihnen kann der da Vinci auf kleinstem Raum höchst präzise Bewegungen durchführen.
Das da Vinci-System ermöglicht es während einer Operation Ultraschall-Untersuchungen durchzuführen. Mit FireFly, einer sogenannten Fluoreszenztechnologie, können wir außerdem durch Einfärbungen die Durchblutung der Gefäße darstellen. So kann krankes Gewebe von gesundem noch besser abgegrenzt und zielgenau operiert werden.