Diabetes bei Kindern

In unserer Abteilung für Pädiatrische Diabetologie behandeln wir Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr mit allen Formen des Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“). Am häufigsten tritt bei Kindern und Jugendlichen die Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 auf. Dabei greift das Immunsystem die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse an. Aber auch an Diabetes Typ 2, früher als "Altersdiabetes" bezeichnet, erkranken in den letzten Jahren immer mehr Kinder und Jugendliche.

In besten Händen

Die Klinik ist als Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft zertifiziert. Sie garantiert beste Behandlungsqualität nach den neuesten Leitlinien. Zudem nimmt sie an der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV) zur Qualitätssicherung teil.

Typische Symptome eines nicht behandelten Diabetes
  • Ständiger Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • Gewichtsabnahme
  • häufige Müdigkeit

Diese Alarmzeichen können auf einen Diabetes mellitus bei Kindern hinweisen. Wenn Eltern sie erkennen, sollten sie Ihre:n Kinderärzt:in aufsuchen.
 

Diabetes mellitus Typ 1

Bei dieser Form des Diabetes mellitus im Kinder- und Jugendalter kann der Körper kein oder nicht mehr ausreichend Insulin herstellen. Betroffene müssen sich das lebenswichtige zuckerregulierende Hormon am Tag selbst zuführen mithilfe eines Insulinpens oder einer Insulinpumpe.

Schnelle und langsame Insuline

Zur Behandlung von Diabetes gibt es verschiedene Insulinarten. Die meisten werden gentechnisch hergestellt, hierdurch wurde die Wirkung gezielt verändert. Von diesen sogenannten Insulin-Analoga gibt es schnell wirksame, kurz andauernde. Sie gleichen Blutzucker-Anstiege nach Mahlzeiten aus und ersetzen die natürliche Insulinausschüttung nach dem Essen. Und es gibt lang wirkende Insuline, die bis zu einem Tag wirken.

Lebenslange Insulintherapie

Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes sind dauerhaft von der richtig dosierten Insulingabe abhängig: Eine sogenannte „intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT)“ ist dabei Standard. Sie spritzen ein- bis zweimal pro Tag ein Langzeitinsulin und zum Essen oder zum Nachbessern eine schnell wirkende Insulinsorte. Ersatzweise tragen manche Kinder und Jugendliche eine Insulinpumpe am Körper, die laufend Insulin ins Unterhautfettgewebe abgibt.

Wir bieten alle modernen Therapieformen an
  • Verwendung aller Insuline und Insulin-Analoga je nach individuellem Bedarf
  • konventionelle intensivierte Insulintherapie (ICT)
  • kontinuierliche subkutane Insulin-Injektion (Insulinpumpe)
  • Systeme zur kontinuierlichen Blutzuckermessung
  • Sensor-unterstützte Pumpentherapie

Außerdem führen wir Untersuchungen durch, um Folgeerkrankungen und Erkrankungen, die häufig zusammen mit Diabetes auftreten, wie zum Beispiel andere Autoimmunerkrankungen oder Zöliakie, frühzeitig zu entdecken.

Diabetes mellitus Typ 2

Bei Typ-2-Diabetes wird zunächst in einem ausführlichen Gespräch der Lebensstil besprochen und Tipps zur Änderung gegeben. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, sind gegebenfalls blutzuckersenkende Medikamente erforderlich.

Lebenswichtig: Konsequente Therapie

Wird die Diabetes zuverlässig und konsequent behandelt, können die Kinder und Jugendlichen ein relativ normales Leben führen. Ungenügend behandelt kann Diabetes schwere Folgeerkrankungen verursachen: Durch langanhaltend hohe Blutzuckerwerte können Augen, Nieren, Blutgefäße und Nerven geschädigt werden. Unser Ziel ist es, diese Folgeerkrankungen zu verhindern: durch gute Beratung und hochwertige Schulung unserer Patient:innen, deren Familien und weiteren Betreuungspersonen.

Außerdem führen wir die notwendigen Untersuchungen durch, um Folgeerkrankungen und Erkrankungen, die zusammen mit Diabetes auftreten können, frühzeitig zu entdecken, wie zum Beispiel andere Autoimmunerkrankungen oder Zöliakie.

Behandlungsziel Selbstständigkeit

Unser Behandlungsziel ist es, die Selbstständigkeit der kleinen und größeren Patient:innen und deren Familien im Umgang mit der Erkrankung zu fördern. Daher bieten wir regelmäßig ambulante und stationäre Diabetes-Schulungen für Betroffene und deren Eltern an. Auch für Erzieher:innen und Lehrer:innen führen wir regelmäßig Kurse durch, um eine gute Betreuung der Kinder im Alltag zu ermöglichen. Außerdem beraten wir bei Blutzuckerneueinstellungen sowie zu den Themen Ernährung und Sport sowie Umgang mit Diabetes in der Öffentlichkeit. Unsere Psychologin bietet Kindern und Eltern Gelegenheit und Raum für Gespräche und Beratung.

Wir sind rund um die Uhr für Sie da!

Im Notfall ist für unsere Patient:innen bzw. deren Eltern rund um die Uhr eine Ärztin für Kinderdiabetologie telefonisch erreichbar: Rufnummer 0214-133338.

Einfühlsame Unterstützung

Im Förderverein ZuckerLeicht e.V. am Klinikum Leverkusen engagieren sich Eltern, Ärzt:innen, Kinderkrankenpfleger:innen und Diabetesberater:innen dafür, dass Kinder und Jugendliche mit Diabetes so unbeschwert wie möglich aufwachsen und ihren Alltag leben können. Der Verein organisiert Informations-, Sport- und Freizeitveranstaltungen für Kinder, Jugendliche und deren Familien.

Weitere Informationen und Links

Unsere Expertin

Dr. Antje Herbst
Dr. Antje Herbst
Oberärztin
Telefon: 0214 13-48000
antje.herbst@klinikum-lev.de