Informationen für werdende Mütter
Im Rahmen Ihres Aufenthaltes in der Geburtshilfe des Klinikum Leverkusen werden wir Sie sowohl im Kreißsaal und im Falle der Durchführung eines Kaiserschnittes betreuen.
Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen zum Ablauf Ihres Kontaktes mit unsere Abteilung und den verschiedenen durchgeführten Verfahren im Rahmen der Geburtshilfe.
Das Anästhesievorgespräch
Auch für anästhesiologische Verfahren im Rahmen der Schwangerschaft und vor allem der Entbindung besteht die Notwendigkeit einer vorherigen Aufklärung durch unsere Abteilung.
Bei geplanten Eingriffen, bei einem bestehenden Risiko oder auf Ihren Wunsch findet dieses bereits einige Wochen vor dem eigentlichen Termin statt. Wir teilen Ihnen diesen Termin im Rahmen Ihrer Betreuung durch den Kreißsaal und die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit.
Bringen Sie hierfür bitte folgende Dokumente mit:
- ausgefüllten Anästhesie-Fragebogen (ausgehändigt durch das Patientenmanagement)
- aktuellen Medikamentenplan
- Allergie-Pass
- Anästhesieausweis
- letzten Arztbrief (Krankenhaus und Facharzt)
- Dolmetscher:in, Betreuer:in etc. falls erforderlich
Im Falle eines ungeplanten Eingriffs findet dieses Gespräch in verkürzter Form in direkter Vorbereitung des Eingriffes statt.
Die Verfahren
Hier unterscheiden wir grundsätzlich die Verfahren im Rahmen der spontanen Entbindung und im Rahmen eines Kaiserschnitts. Welches Verfahren in welcher Situation verwendet wird, werden wir Ihnen im Folgenden erklären:
In der Geburtshilfe arbeiten unsere Anästhesist:innen interdisziplinär mit Hebammen und Geburtshelfern im Mutter-Kind-Zentrum zusammen.
Neben einer Vielzahl von Verfahren zur Linderung von Wehenschmerzen, die von Hebammen angeboten werden, besteht auch die Möglichkeit einer Periduralanästhesie. Dabei wird das Anästhetikum in das Gewebe gespritzt, das den Nervenwasserkanal mit dem Rückenmark umgibt. Ein dünner Katheter erlaubt es, bei Bedarf mehr Schmerzmittel nach zu spritzen.
Über eine spezielle Pumpe wird zum Einen in regelmäßigen Abständen eine genau festgelegte Menge Schmerzmittel abgegeben und zum Anderen können die Gebärenden zusätzliche Schmerzmittelgaben bei Bedarf selbst dosieren. Für die geburtshilfliche Periduralanästhesie werden speziell auf die Bedürfnisse einer Geburt abgestimmte Wirkstoffe eingesetzt. Dadurch ist es möglich, dass die werdende Mutter - trotz Anästhesie - aktiv an der Geburt teilnimmt.
Ob und wann eine Periduralanästhesie im Verlauf einer Geburt angeraten ist, entscheiden die werdenden Mütter gemeinsam mit Anästhesist:innen und Geburtshelfer:innen.
Ist ein Kaiserschnitt notwendig, stehen dafür sowohl Allgemein- als auch Regionalanästhesieverfahren zur Verfügung. Rückenmarknahe Anästhesieverfahren wie Peridural- und Spinalanästhesie gelten heute als Standard.
Ist bei Ihnen eine Entbindung mittels Kaiserschnitt bereits fest geplant, werden wir diesen standardmäßig in Spinalanästhesie durchführen.
Bei einer Spinalanästhesie wird ein Betäubungsmittel mit einer sehr feinen Kanüle in das Nervenwasser des Rückenmarkskanals gespritzt. Die Injektion erfolgt im Bereich der Lendenwirbelsäule. Füße, Beine, Hüften und der Unterbauch werden betäubt, was die schmerzfreie Durchführung des Kaiserschnitts ermöglicht. Mit dem Schmerzempfinden ist im Regelfall allerdings auch die Bewegungsfähigkeit der Beine für einige Zeit beeinträchtigt.
Findet der Kaiserschnitt ungeplant im Rahmen des Geburtsprozesses statt, richtet sich das verwendete Verfahren nach der individuellen Situation.
Im Regelfall werden wird ebenfalls die Anwendung eines regionalen Verfahrens bevorzugen. Haben Sie im Kreißsaal bereits eine Periduralanästhesie durch unsere Abteilung erhalten, besteht die Möglichkeit den Eingriff mittels dieser Form der Regionalanästhesie durchzuführen. Ist dies nicht der Fall, werden wir Ihnen wie oben beschrieben eine Spinalanästhesie anlegen.
Sollte die Notwendigkeit einer sehr schnellen Durchführung des Kaiserschnitts bestehen, ist die Allgemeinanästhesie das Mittel der Wahl um höchstmögliche Sicherheit für Mutter und Kind zu gewährleisten.
Unabhängig vom festgelegten Verfahren werden wir Sie während des kompletten Eingriffes persönlich und mit Hilfe eines elektronischen Monitorings Ihrer Vitalparameter überwachen. Wir können somit sofort auf jegliche Situationen reagieren und Sie bestmöglich versorgen.
Zu Beginn einer Operation liegen wir mehr oder weniger gemütlich auf dem Operationstisch. Der Anästhesist bzw. die Anästhesistin sagt uns sanft, dass wir an etwas Schönes denken sollen und - schwupps - ist die OP auch schon vorbei und wir sind wieder wach. Doch was ist dazwischen passiert? Wie kommt es, dass eine Narkose unsere Wahrnehmung ausschaltet, wir keine Empfindungen haben, keine Schmerzen spüren?
Über die verschiedenen Arten der Narkosen und Teilanästhesien sprechen wir in der dieser Ausgabe von Dialog Gesundheit. Priv.-Doz. Dr Sebastian Braun, Direktor der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin erklärt uns wie eine Narkose funktioniert und was sie sicher macht. Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortet Priv.-Doz. Dr Sebastian Braun die Fragen der Live-Zuschauer:innen.
Nach der Geburt
Nach einer spontanen Geburt mit Periduralanästhesie (PDA) werden Sie zunächst vom Team des Kreißsaals versorgt, bevor Sie dann auf Station verlegt werden. Dort werden wir Sie am Folgetag erneut visitieren, um den Katheter zu entfernen und uns zu versichern, dass die Prozedur reibungslos abgelaufen ist.
Im Anschluss an eine Entbindung im Rahmen eines Kaiserschnitts werden Sie für einige Stunden in einem der Nachwehenzimmer des Kreißsaals überwacht. Dort wird dann auch die Wirkung der Spinalanästhesie abklingen. Im Anschluss werden Sie dann ebenfalls auf Station verlegt werden und dort vom Team der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe versorgt.