Chronische Bronchitis / COPD

Die Bronchien sind die Fortsetzung der Luftröhre. Sie führen Atemluft in die Lungenflügel. In der Lunge verzweigen sich die Bronchien immer feiner bis hinein in die Lungenbläschen. Dort findet die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid (Gasaustausch) statt.

Sind die Bronchien dauerhaft entzündet, spricht man von einer chronischen Bronchitis. Sie äußert sich durch fortdauernden Husten mit schleimigem Auswurf. Oft ist Rauchen die Ursache. Die zunehmend sich verschlechternde Luftqualität durch Umweltverschmutzung kann ebenso zu einer chronischen Bronchitis führen. Erkrankungen wie Asthma, Allergien oder chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen können sowohl Auslöser als auch Begleiterscheinung sein.

Symptome
  • Husten
  • Schleimiger oder blutiger Auswurf
  • Atemnot
  • Gewichtsverlust
Chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD)

Eine einfache chronische Bronchitis kann sich zu einer chronisch-obstruktiven Bronchitis (COPD) weiterentwickeln. Bei COPD sind die Bronchen chronisch verengt. Dieser Zustand verschlimmert sich sukzessive oder bildet sich nicht mehr zurück. COPD ist bislang nicht heilbar. In Deutschland leiden knapp sieben Millionen Menschen an der Krankheit.

Beschwerden anfangs nur nach Belastung

Bei einer leichten Verengung der Bronchen tritt die Atemnot nur unter Belastung auf (Laufen, Fahrrad fahren, Treppen steigen). Im weiteren Verlauf können sich die Atemwege immer weiter verengen und das Atmen wird immer mühsamer bis hin zur Atemnot im Ruhezustand. Der Körper wird dadurch mit zu wenig Sauerstoff versorgt, was weitreichende Folgen haben kann.

Diagnose

Am Anfang einer Diagnose stehen Fragen zur Krankengeschichte und den Lebensumständen. Für die diagnostizierenden Mediziner:innen ist es wichtig zu erfahren, welche Vorerkrankungen ihre Patient:innen hatten, ob und wieviel sie rauchen, oder ob sie an ihrem Arbeitsplatz Schadstoffen ausgesetzt sind.

Wie gut arbeitet die Lunge?

Lungenfunktionstests zeigen an, wie gut die Lunge arbeitet. Eine der möglichen Anwendungen ist die Spirometrie (Messung der Luftmenge und -geschwindigkeit beim Atmen). Die so genannte Peak-Flow-Messung gibt Auskunft über die Effektivität der Atemtätigkeit. Im Laufe der Behandlung zeigt sie mögliche Verbesserungen oder Verschlechterungen an. Über die Messung der Blutgase lässt sich abschätzen, wie weit fortgeschritten eine chronische Bronchitis ist.

Röntgenaufnahmen des Brustkorbs sind wichtig, um andere Ursachen für die Beschwerden abzuklären, wie zum Beispiel einen Tumor. Eine chronische Bronchitis hinterlässt auf dem Röntgenbild Schatten die dadurch entstehen, dass an diesen Stellen in den Lungenbläschen zu wenig Luft enthalten ist und sich der betroffene Bereich der Lunge wenig oder gar nicht entfaltet. Liegt die Vermutung nahe, dass eine COPD die rechte Herzhälfte belastet, werden Herzuntersuchungen mit EKG, Echokardiografie oder im Herzkatheterlabor notwendig.

Therapie

Medikamente lindern die Atemnot

Medikamente, die die Bronchen erweitern (Beta-Sympathomimetika), lindern die Atemnot. Kortison wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Die Wirkstoffe werden meist inhaliert. Wenn sich die COPD durch akute Infektionen mit Bakterien oder Viren verschlechtert, ist der Einsatz von Antibiotika sinnvoll.

Stationäre Behandlung

Die Behandlung wird im Krankenhaus fortgesetzt, wenn die Luftnot so ausgeprägt ist, dass die bekannte Mobilität stark eingeschränkt oder zum Erhalt der Selbständigkeit nicht mehr ausreichend ist. Die Behandlung erfolgt auch hier zuerst medikamentös. Manchmal müssen die Patient:innen vorübergehend mit einer Atemmaske unterstützt  werden, um eine Überlastung der Atemmuskulatur zu verhindern. Bei starkem Sauerstoffmangel kann eine -Sauerstofftherapie helfen. Patient:innen atmen über ein System nahezu rund um die Uhr Sauerstoff ein. In Einzelfällen kann dies auch langfristig zu Hause nötig werden. Eine entsprechende Versorgung wird dann über das Krankenhaus organisiert.

Wir begleiten Sie auch nach dem Klinikaufenthalt

Betroffene können einiges tun, um das Fortschreiten einer chronischen Bronchitis zu verlangsamen. Natürlich müssen sie aufhören zu rauchen. Wir unterstützen sie dabei und vermitteln gerne Rauchentwöhnungsseminare. Wichtig sind außerdem spezielle Inhalations- und Atemtechniken, die wir unseren Patient:innen in Schulungen beibringen. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit verbessern zudem das Allgemeinbefinden und steigern die Belastbarkeit. Unser spezialisiertes Team unterstützt und berät Sie über sinnvolle Maßnahmen und Möglichkeiten.

Weitere Informationen über COPD finden Sie hier:

Unsere Expert:innen

Philipp Roehr
Philipp Roehr
Oberarzt
Telefon: 0214 13-2298
philipp.roehr@klinikum-lev.de
Carmen Wagner-Haberstock
Leitung der Physiotherapie