„Das typische Symptom ist Luftnot“: Chefkardiologe am Klinikum Leverkusen klärt über Herzschwäche auf

08.11.2024
Prof. Dr. Schwimmbeck ist Direktor der Medizinischen Klinik 1 am Klinikum Leverkusen. Als Chefkardiologe weiß der Herzexperte genau, worauf es bei der Diagnostik und Behandlung von Herzinsuffizienz ankommt.

„Stärke Dein Herz! Herzschwäche erkennen und behandeln“ – so lautet das Motto in den diesjährigen „Herzwochen“ der Deutschen Herzstiftung. Herzinsuffizienz ist die Ursache für bundesweit rund 440.000 Klinikeinweisungen pro Jahr. Sie zählt damit zu den Herzerkrankungen, die für die meisten vollstationären Krankenhausaufenthalte verantwortlich sind. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Todesfälle zwar gesunken, gleichzeitig nimmt jedoch die Häufigkeit der Erkrankung zu.

„Zu viele Menschen sterben noch an Herzschwäche“

Die deutliche Entwicklung kann Prof. Dr. Peter Schwimmbeck bestätigen. Wie der Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Leverkusen berichtet, gibt es den Trend schon seit Jahren. Hauptgrund ist die alternde Bevölkerung. „Jede fünfte Person über 75 Jahren leidet unter Herzinsuffizienz“, weiß der erfahrene Kardiologe, der ebenso die Risikofaktoren kennt, die eine Erkrankung fördern: „Herzschwäche ist meist die Folge eines ungesunden Lebenswandels.“ Zu viel Fett, zu viel Alkohol, Salz und Rauchen schaden nahezu allen Organen – und eben auch dem Herzen. Ein weiterer Risikofaktor ist Bluthochdruck, der zu einer chronischen Überbelastung führen und so auf Dauer die Pumpleistung des Herzens vermindern kann.

„Zu viele Menschen sterben noch an Herzschwäche“, betont Schwimmbeck, der Regionalbeauftragter der Deutschen Hochdruckliga und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung ist. Bei etwa 8 Prozent pro Jahr liege die Wahrscheinlichkeit eines Todes aufgrund von Herzinsuffizienz – und damit entschieden zu hoch, wenn es nach dem Kardiologie-Chef am Klinikum Leverkusen geht. Entsprechend wichtig ist die Aufklärung, damit Betroffene einschlägige Warnsignale frühzeitig erkennen können. „Das typische Symptom ist Luftnot“, erklärt Prof. Dr. Peter Schwimmbeck. „Insbesondere bei körperlicher Anstrengung, im fortgeschrittenen Stadium aber auch in Ruhe, fällt es Erkrankten schwer zu atmen.“

„Es gibt sehr gute Medikamente“

Bemerkt man bei sich selbst eine entsprechende Veränderung des Atemverhaltens, empfiehlt der Herzspezialist schnelles Handeln: Beim Hausarzt oder in einer niedergelassenen Kardiologie sollte zeitnah eine Untersuchung stattfinden.“ Bei schweren Fällen können diese auch in der Spezialambulanz für Herzschwäche im Klinikum Leverkusen vorgestellt werden. „Hier werden dann die Weichen für die weiteren Untersuchungen gestellt“, so Schwimmbeck.

Für alle Betroffenen hat der Chefkardiologe eine positive Botschaft: „Es gibt heutzutage sehr gute Medikamente.“ Aber auch operative Eingriffe können laut Schwimmbeck lebensrettend sein, etwa der Einsatz eines CRT-Schrittmachers mit Defibrillator-Funktion oder Eingriffe an den Herzklappen, bei denen diese wieder abgedichtet werden. Klar ist: Je früher eine Herzschwäche erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden.

Am kommenden Dienstag, den 12. November, wird Prof. Dr. Peter Schwimmbeck im Rahmen der Online-Vortragsreihe „Dialog Gesundheit“ über das Thema Herzschwäche sprechen. Der Vortrag beleuchtet unter anderem die wichtigsten Warnsignale sowie moderne Behandlungsmöglichkeiten, wie sie auch im Klinikum Leverkusen angeboten werden. Der Livestream auf www.klinikum-lev.de startet um 17 Uhr. Alle Zuschauerinnen und Zuschauer können während der Veranstaltung Fragen einsenden, die der Fachmann am Ende der Sendung beantworten wird.