Kinderpalliativstation am Klinikum Leverkusen: 450.000-Euro-Spende und ein Betriebsstart in Sichtweite

04.12.2024
Freuen sich über die Großspende und den baldigen Betriebsstart der Kinderpalliativstation am Klinikum Leverkusen (v. l.): Dr. André Schumann, Markus Grawe, Dr. Anja Mitrenga-Theusinger, Kinderklinik-Direktor Dr. Joachim G. Eichhorn, Thomas Eimermacher, die Fundraising-Beauftragte Susanne Thielmann und Gernot Paeschke.

Vertreter des Fördervereins überreichen Großspende – und eine weitere gute Nachricht sorgt für Freude.

Die dritte Kinderpalliativstation Deutschlands ist fertiggestellt. Davon überzeugten sich am Mittwochmorgen EVL-Geschäftsführer Thomas Eimermacher, Bauunternehmer Gernot Paeschke und Markus Grawe, Vorstandschef der Sparkasse Leverkusen. Die Vorstandsmitglieder des Vereins zur Förderung der Palliativmedizin am Klinikum Leverkusen stellten bei ihrem Besuch erfreut fest, dass sich auch die Gestaltung des Stationsgartens auf der Zielgeraden befindet. „Man sieht bereits jetzt, dass es die jungen Patientinnen und Patienten hier sehr schön haben werden“, sagte Gernot Paeschke unter der Zustimmung seiner Kollegen.

Palliativmedizin für alle Generationen

Die drei wichtigen Gäste waren aber nicht nur zur Besichtigung in den Schlebuscher Gesundheitspark gekommen. Anlass für den Besuch war die offizielle Übergabe eines Rekordförderbetrags in Höhe von 450.000 Euro. Die beeindruckende Summe hatte der Verein im Vorfeld an das Klinikum ausgeschüttet, um den Bau der Kinderpalliativstation zu fördern.

„Mit der Station komplettiert das Klinikum das umfassende Angebot für die palliativmedizinische Versorgung in Leverkusen und der Umgebung“, erklärte der Vereinsvorsitzende Thomas Eimermacher. Bereits seit dem Jahr 2012 betreibt das Leverkusener Großkrankenhaus eine Palliativstation für Erwachsene, an deren Realisierung der 2008 gegründete Förderverein schon beteiligt gewesen war. „Wir als gemeinnützige Institution freuen uns sehr, nun auch die Kinderpalliativstation unterstützen zu können“, betonte Markus Grawe, „und das mit einem Betrag, der dank zahlreicher Spenderinnen und Spender zustande gekommen ist.“

Klinikum-Leitung: „Schlüsselposition ist besetzt“

Über die Summe freuten sich die Verantwortlichen des Klinikums ebenso wie über das Bekenntnis der Förderer, sich auch in Zukunft für die Qualität der Palliativversorgung in Leverkusen einzusetzen. „Dieses Engagement ist phänomenal und hilft uns zusammen mit allen anderen Spenden dabei, unser Herzensprojekt Kinderpalliativstation bald an den Start zu bringen“, erklärte der kaufmännische Geschäftsführer Dr. André Schumann. Seine Kollegin, die medizinische Geschäftsführerin Dr. Anja Mitrenga-Theusinger, schloss sich dem an und verkündete im gleichen Atemzug, dass eine entscheidende Personalie besetzt werden konnte: Zum 1. Januar 2025 beginnt mit Dr. Dejan Vlajnic aus Bonn der ärztliche Leiter der künftigen Kinderpalliativstation seine Arbeit im Klinikum. Die Eröffnung der Station ist für das kommende Frühjahr geplant.
 


Das Konzept
In dem Neubau am Klinikum Leverkusen werden künftig Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Krankheiten behandelt. Dafür stehen sechs Betten zur Verfügung. Geplant ist die Betreuung durch ein medizinisch-pflegerisches Fachteam von etwa 80 bis 90 junge Patientinnen und Patienten pro Jahr. Das primäre Ziel ist die Linderung von Symptomen wie Schmerzen und Luftnot. Neben den Patientenzimmern umfasst die Station auch Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern, einen Snoezelenraum und weitere kind- und behindertengerechte Einrichtungen.

Die Finanzierung
Die Kosten für die Realisierung der Kinderpalliativstation belaufen sich auf insgesamt rund 6,8 Millionen Euro. Dank Fördermitteln und Spenden konnten bisher etwa 5,1 Millionen Euro gedeckt werden. Zu den größten Beiträgen zählen 1,55 Millionen Euro vom Land NRW, 1,3 Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe und 500.000 Euro vom Bayer-Konzern. Die Spende des Vereins zur Förderung der Palliativmedizin bildet mit 450.000 Euro den viertgrößten Anteil. Noch offen bleibt eine Finanzierungslücke von rund 1,7 Millionen Euro.