Lauterbach-Besuch im Klinikum: „Leverkusen kann stolz sein auf das, was hier erreicht wurde“
17.01.2025Bei einer ausgiebigen Visite im Leverkusener Großkrankenhaus verschaffte sich der Bundesminister für Gesundheit unter anderem einen Eindruck von der neuen Kinderpalliativstation – und lobte die Arbeit des Maximalversorgers in höchsten Tönen.
Viel Aufmerksamkeit hat der besondere Besucher bei einer Führung durch die größte Gesundheitseinrichtung seines Heimatwahlkreises generiert. Nicht nur die Patientinnen und Patienten vor Ort verfolgten das Geschehen mit neugierigen Blicken; auch das Personal des Klinikums zeigte großes Interesse an dem prominenten Gast. Und dies traf bei Karl Lauterbach auf Gegenseitigkeit: Mit offenen Ohren und viel Zeit im Gepäck ließ sich der Bundesminister für Gesundheit auf Gespräche mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Bereiche ein.
Bei einem Austausch mit dem Geschäftsführungsduo Dr. Anja Mitrenga-Theusinger und Dr. André Schumann sowie Oberbürgermeister Uwe Richrath, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, standen zunächst wirtschaftliche und zukunftsstrategische Themen auf dem Plan. Hierzu gehörten auch Punkte, bei denen das Klinikum Leverkusen auf klare politische Unterstützung setzt. So zum Beispiel beim Thema Krankenhausplanung NRW. „Wir können aktuell unseren Versorgungsauftrag voll und ganz erfüllen“, sagte etwa die Medizinische Geschäftsführerin Dr. Anja Mitrenga-Theusinger. „Wenn wir aufgrund der Veränderungen in der Krankenhauslandschaft aber künftig unsere Kapazitäten steigern müssen, brauchen wir eine verlässliche Stärkung unseres Hauses.“
Positive Signale
in Sachen Krankenhausreform
Dr. André Schumann verdeutlichte mit Blick auf die Landesreform die Sorgen des Klinikums in puncto Refinanzierung. „Leider zeichnet sich ab, dass die Fördersumme für Strukturanpassungen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro vor allem in Klinik-Zusammenschlüsse fließen wird“, so der Kaufmännische Geschäftsführer. Hierzu gebe es bereits deutliche Hinweise seitens der Bezirksregierung und des Landesministeriums in Düsseldorf. „Unsere große Sorge ist, dass dabei Kliniken wie wir, die bereits hochspezialisiert sind und konzentrierte Leistungen auf Spitzenniveau anbieten, durch das Raster fallen und leer ausgehen“, betonte Schumann. „Dabei benötigen wir für die Erweiterung unserer Kapazitäten – beispielsweise der Zentralen Notaufnahme, der Operationssäle und der Bettenzahl – dringend die von uns beantragten Fördermittel in Höhe von 121 Mio. Euro.“
Karl Lauterbach versicherte den Geschäftsführenden, dass die Krankenhausreform auf Bundesebene dem Klinikum Leverkusen als bedeutendem Standort zugutekommen werde. Hierzu diene der Transformationsfonds, der insbesondere große Häuser, die bereits ihre Hausaufgaben gemacht haben, finanziell stärken soll. „Priorität hat der Ausbau von Schwerpunkthäusern wie hier in Leverkusen“, so der Minister, der neben ermutigenden Prognosen viele lobende Worte für das Schlebuscher Großkrankenhaus äußerte. „Mit der hervorragenden Arbeit, die hier alle Mitarbeitenden leisten, und der betriebswirtschaftlichen Ausrichtung, bei der an den richtigen Stellschrauben gedreht wird, hebt sich das Klinikum ganz deutlich von anderen Häusern ab“, sagte Lauterbach. „Leverkusen kann stolz sein auf das, was hier erreicht wurde.“
Besuch von Notaufnahme,
Kinderpalliativstation und Pflegeschule
Einen authentischen Einblick konnte der Bundespolitiker bei dem anschließenden Rundgang mit Start in der Zentralen Notaufnahme gewinnen. Dessen Leiter Dr. Christoph Adler führte den Minister bei laufendem Betrieb durch den Bereich, in dem jährlich rund 60.000 Patientinnen und Patienten notfallmedizinisch versorgt werden. Karl Lauterbach überzeugte sich davon, dass die hiesige sehr begrenzte räumliche Situation für ein Krankenhaus dieser Größe bereits heute nicht mehr angemessen ist – und die Klinik für Akut- und Notfallmedizin in Zukunft vor eine immense Herausforderung stellen dürfte. Mit der Zusicherung, dass die von ihm geplante Notfallreform kommen werde, und der Aussicht, dass auch die Notaufnahme vom Transformationsfonds profitieren werde, verbreitete er Hoffnung.
Ein Kontrastprogramm bot daraufhin der Gang durch die frisch fertiggestellte Kinderpalliativstation. Seit wenigen Wochen ist der Neubau vollendet, in dem schon bald die ersten jungen Patientinnen und Patienten mit komplexen oder lebensverkürzenden Erkrankungen versorgt werden sollen. Dr. Dejan Vlajnic, seit dem 1. Januar am Klinikum, präsentierte Karl Lauterbach nicht nur die familienorientierten Räume samt Ausstattung. Auch erläuterte der Kinderpalliativmediziner dem besonderen Gast das Versorgungskonzept, das er als ärztlicher Leiter der Station umsetzen wird. Den Minister beeindruckte nicht nur die grundsätzliche Entscheidung des Klinikums, die bundesweit dritte Kinderpalliativstation zu realisieren. Auch zeigte er sich überwältigt von der Spendenbereitschaft lokaler Unternehmen, Institutionen und Privatleute, durch die das Großprojekt erst ermöglicht wurde. „Das Engagement der Leverkusener Zivilgesellschaft ist ein beeindruckendes Zeugnis für den Zusammenhalt in der Stadt“, so Lauterbach.
Am Ende seines Besuchs im Leverkusener Gesundheitspark wurde der promovierte Humanmediziner dann zum Lehrer: Spontan übernahm Lauterbach kurzerhand den Unterricht in einer Ausbildungsklasse der modernen, campuseigenen Pflegeschule des Klinikums – und amüsierte dabei sowohl die überraschten Schülerinnen und Schüler als auch sämtliche Begleiterinnen und Begleiter.
„Ich bin beeindruckt von dem, was das Klinikum Leverkusen hier leistet“, unterstrich Karl Lauterbach zusammenfassend bei der anschließenden Verabschiedung. Außerdem wiederholte der Bundesminister für Gesundheit seine zuversichtlich stimmende Aussage: „Die Krankenhausreform wird den Standort deutlich stärken.“