Rettende Verlegung per Hubschrauber: Achtjähriger überlebt dank Lufttransport
23.07.2024Für viel Aufsehen sorgte am vergangenen Freitag die Landung eines Rettungshelikopters unmittelbar vor der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Klinikums Leverkusen. Obwohl das Haus erst im kommenden Jahr einen entsprechenden Landeplatz erhalten wird, ließ sich der ADAC-Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ auf der kleinen Wiese am angrenzenden Kreisverkehr nieder. Der Anlass war ein höchst dramatischer. So war kurz zuvor ein achtjähriger Junge in der Pädiatrischen Ambulanz des Klinikums aufgenommen worden, dessen Zustand von den Mediziner:innen schnell als sehr kritisch eingestuft worden war. „Es ging um Minuten“, berichtet Dr. Christoph Adler, der seit 1. Juli Chefarzt der ZNA am Klinikum Leverkusen ist und am Freitag zufällig diensthabendes Crewmitglied im Rettungshubschrauber war. „Es bestand akute Lebensgefahr.“
Nachdem das Pädiatrie-Team des Klinikums festgestellt hatte, dass in Folge einer Erkrankung im Kopf eine spezielle Notoperation nötig ist, wurde unmittelbar der Kontakt zum Fachteam der Uniklinik Köln aufgenommen, das diese Art von Eingriffen durchführt. „Die Kolleginnen und Kollegen dort haben direkt zugesagt, das Kind zu übernehmen, und die Abholung durch ,Christoph Rheinland´ in die Wege geleitet“, so Adler. Die Maschine war glücklicherweise einsatzbereit und konnte sofort starten.
„Luftgebundener Transport von immensem Vorteil“
Wenig später dann die Landung am Klinikum Leverkusen – auch ohne ausgewiesenen Landeplatz. „Wenn akute Lebensgefahr besteht, ist die Landung des Rettungshubschraubers stets erlaubt“, sagt Dr. Christoph Adler als erfahrener Notfallmediziner. Es müsse lediglich sichergestellt werden, dass die Fläche groß genug ist und niemand gefährdet wird. Im vorliegenden Fall wurde die Wiesenfläche vor der ZNA durch Personal des Klinikums geräumt und von der Feuerwehr Leverkusen abgesichert.
Dadurch konnte es schnell gehen: Der junge Patient wurde vorsichtig in den Helikopter verbracht und befand sich nach weniger als fünf Flugminuten in der Kölner Uniklinik. Hier wurde dann die dringende Operation durchgeführt, die ihm das Leben rettete: Bereits am Samstagmittag freute sich das Klinikum Leverkusen über die Nachricht, dass der Achtjährige im Bett sitzt und isst.
„Bei derartig zeitkritischen Erkrankungen oder Verletzungen ist der luftgebundene Transport von immensem Vorteil“, betont Dr. Christoph Adler anlässlich des aktuellen Falles. „Muss eine Patientin oder ein Patient für den Transport zu einem geeigneten Versorgungsort hingegen erst noch umgelagert, mit einem Rettungswagen transportiert und erneut umgelagert werden, verliert sich dieser Zeitvorteil.“ Aus Sicht des Notfallmediziners ist deshalb die planmäßige Umsetzung des Hubschrauberlandeplatzes auf dem Dach des Klinikums Leverkusen essenziell für die Versorgung der Menschen in Leverkusen und der Region. Dies betrifft auch die Notfälle, die für eine schnelle Behandlung ins Klinikum kommen müssen.