Fettabsaugung (Liposuktion)
Lassen sich beeinträchtigende oder störende Fettgewebe weder durch Sport oder gezielte Ernährung reduzieren, kann eine Fettabsaugung helfen. Typische Stellen der Fettablagerung bei Frauen sind der Bauch, die Oberschenkelaußenseiten und -innenseiten, das Gesäß und die Hüften. Männer haben die resistenten Fettpolster meist am Bauch und an den Hüften.
Fettzellen werden sanft gelöst
Durch eine Fettabsaugung können Fettgewebsansammlungen im Bereich des Bauches, der Flanken, der Oberschenkel (Innen- und Außenseiten) dauerhaft verkleinert werden. Wir führen die Fettabsaugung besonders schonend mit einem System durch, das auf einem Wasserstrahl beruht. Durch einen fächerförmig eingebrachten Wasserstrahl werden Fettzellen sanft gelöst und gleichzeitig abgesaugt.
Wiederholung ist möglich
Abhängig von der Rückbildungsfähigkeit der Haut können unterschiedliche Mengen an Fett pro Körperregion abgesaugt werden. Wenn sich die Haut nicht ausreichend zurückgebildet oder sich der neuen Körperform nicht optimal angepasst hat, können auch Korrekturen an der Haut erforderlich sein.
Lipödem (Reiterhosensyndrom)
Das Lipödem ist eine Störung der Fettverteilung, die fast nur Frauen betrifft. Schätzungsweise mehr als 3,8 Millionen Menschen sind es allein in Deutschland.
Knoten und Schwellungen im Fettgewebe
Bei einem Lipödem vermehren sich die Fettzellen unkontrolliert im Fettgewebe der Unterhaut. An den betroffenen Stellen bilden sich harte Knubbel. Die Beine wirken meist viel zu dick in Relation zu einem häufig relativ schlanken Oberkörper. Es bilden sich durch Wassereinlagerungen zwischen den Fettzellen Schwellungen (Ödeme), die auf das umliegende Gewebe drücken und vor allem abends und nach langem Stehen Beschwerden verursachen. Die Patient:innen klagen über Spannungs- und Schweregefühlen in den Beinen. Die betroffenen Stellen sind sehr berührungs- und druckempfindlich. Bereits nach kleinen Stößen treten Blutergüsse auf.
Die genauen Ursachen des Lipödems sind nicht geklärt. Da die ersten Symptome nie vor der Pubertät und oft nach Schwangerschaften auftreten, wird vermutet, dass hormonelle Auslöser die Störung verursachen. Die Neigung zum Lipödem scheint vererbbar zu sein.
Wie ausgeprägt das Lipödem ist und wie schnell es voranschreitet ist individuell sehr unterschiedlich. Die Krankheit verläuft in drei Stadien. In der ersten Phase fühlt sich die Unterhautschicht noch gleichmäßig verdickt an, in der zweiten Phase bilden sich Knoten und Unebenheiten auf der Hautoberfläche. In der dritten Phase verhärtet sich das Gewebe zunehmend, Fettwülste im Knie- und Oberschenkelbereich behindern das Gehen.
Seit 2020 wird die operative Fettabsaugung bei einem Lipödem ab Stadium drei unter gewissen Voraussetzungen von den Krankenkassen bezahlt. Die Übernahme ist allerdings befristet bis 2024. Bis dahin sollen Erkenntnisse aus einer vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) veranlassten Erprobungsstudie vorliegen, die die Wirkung der Liposuktion in allen Stadien des Lipödems untersucht.