Lungenemphysem
Ein Lungenemphysem ist eine krankhafte Überblähung von Lungenanteilen, hervorgerufen durch eine chronische Zerstörung der kleinsten Atemwege (Bronchioli). In der Folge bilden sich Blasen (Bullae), von wenigen Millimetern bis zur vollständigen Ausfüllung eines Lungenlappens. Ursache ist meist ein langjähriger Nikotinkonsum, Feinstäube oder genetische Faktoren. Die Luft kann zwar in die geschädigten Lungenanteile einströmen, aber nicht mehr entweichen, da sich die geschädigten kleinen Bronchioli beim Ausatmen verschließen. Die Überblähung übt Druck auf die noch gesunden Lungenanteile aus und behindert die Atmung.
- Kurzatmigkeit
- starke Luftnot
- Husten
- Zyanose (bläuliche Verfärbung der Lippen, sowie der Haut in Gesicht u. Händen)
Therapie
Rauchverzicht und eine frühzeitige Therapie mit atemwegserweiternden und entzündungshemmenden Medikamenten sind wichtig, um jede weitere Schädigung der Lungen zu vermeiden. Ansonsten ist eine endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR) über eine Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege) möglich, bei der Ventile in die Atemwege implantiert werden, die ein Ausströmen der Luft ermöglichen und ein Einströmen reduzieren, mit dem Ziel die Überblähung zu vermindern. Als letztes kann eine Operation erwogen werden.
Operation
Das operative Standardverfahren ist die „Lung Volume Reduction Surgery (LVRS)“. Ziel dieser Operationstechnik ist es, die überblähten und für die Atmung nicht mehr nutzbaren Lungenanteile zu entfernen. In der Folge können sich die gesunden Lungenanteile ausdehnen und besser für die Atmung und den Gasaustausch genutzt werden. Vereinfacht lässt sich sagen, dass man „kranke Lunge entfernt, um gesunde Lunge zu befreien“. Besonders gut geeignet ist dieses Verfahren, wenn nur ein einzelner Lungenlappen eines Lungenflügels verändert ist. Die Operation kann in vielen Fällen minimalinvasiv mit der sogenannten VATS (Videoassistiere Thorakoskopie) durchgeführt werden.
Hierbei werden dann die krankhaften Lungenanteile mittels eines Klammernahtgeräts (Stapler) von den gesunden abgetrennt. Je nach Befund kann es auch nötig sein, den Brustkorb über einen größeren Schnitt zwischen den Rippen zu eröffnen (Thorakotomie).