Lungenmetastasen
Bei Lungenmetasten („Tochtergeschwülsten“) hängt die Behandlung maßgeblich davon ab, welcher Ursprungstumor vorliegt, ob Mammakarzinom (Brustkrebs), Kolon-/Rektumkarzinom (Dick- / Mastdarmkrebs), malignes Melanom (Schwarzer Hautkrebs), Schilddrüsenkarzinom (Schilddrüsenkrebs), Ösophagus-/Magenkarzinom (Speiseröhren-/Magenkrebs), Sarkom (bösartige Weichteil- /Muskel-/ Knochentumoren) oder Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs). Die Ausbreitung der Tumorzellen erfolgt meist über die Lymph- oder Blutbahn.
Therapie
Entscheidend für die Therapie von Lungenmetastasen ist, dass der Ursprungstumor gut behandel- oder heilbar ist. In einer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutieren wir jeden einzelnen Fall. Ob eine operative Entfernung sinnvoll ist, hängt von der Anzahl und der Lokalisation der Lungenmetastasen und der Lungenfunktion ab.
Sind diese Kriterien erfüllt, erfolgt meist eine atypische Lungenresektion, dabei werden die Metastasen nur lokal mit einem Sicherheitsabstand aus dem gesunden Lungengewebe entfernt. Meist ist dies minimalinvasiv, mit der VATS (Video Assistiere Thorakoskopie) möglich. Manchmal kann auch eine Entfernung eines oder mehrerer Lungensegmente oder eines ganzen Lungenlappens notwendig sein (Lobektomie). Hauptziel ist die vollständige Entfernung der Metastase.
Als Alternative oder in Kombination mit der operativen Entfernung kann neben der Chemo- und Strahlentherapie auch die Radiofrequenzablation (RFA) erfolgen, bei der die Lungenmetastasen über eine Sonde lokal mittels Hitze zerstört werden.