Nachhaltiges Klinikum: für eine gesunde Umwelt
In Deutschland verursacht der Gesundheitssektor 7% aller ausgestoßenen Treibhausgase, vor allem durch den hohen Energiebedarf für medizinische Geräte, Transport und Klimatisierung. Auch Narkosegase wirken sich schädlich auf die Umwelt aus. Das Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasen im Gesundheitssektor ist erheblich, das bedeutet, dass wir etwas tun können!
Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken, ist das Thema Klimaschutz fester Bestandteil des Entwicklungskonzepts des Klinikums Leverkusen.
Umweltschutz & Nachhaltigkeit
Wir sind Teil des bundesweiten Netzwerkes „KLIK green – Krankenhaus trifft Klimaschutz“ mit rund 250 Krankenhäusern und Reha-Kliniken. Die Einrichtungen verfolgen das Ziel, den Ausstoß von 100.000 Tonnen CO2-Äquivalenten zu vermeiden. KLIK green profitiert von der Expertise der Projektpartner BUND Berlin, Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und Universitätsklinikum Jena, die mit den Kliniken klimaschädliche Emissionen reduzieren und Betriebskosten sparen. KLIK green unterstützt zunächst nicht- und geringinvestives Vorgehen. Zudem erhalten Kliniken Anleitung bei der Suche nach Fördermitteln. KLIK green garantiert Wissensaustausch, denn die Klimamanager vernetzen sich in einem Intranet und realisieren Klimaschutz gemeinsam.
Wir stellen sukzessive auf digitale Arztbriefschreibung um, so dass zum einen der Erstellungs- und Korrekturprozess effizienter wird und Papier, Toner und andere Ressourcen gespart werden. In der Verwaltung werden Projekte zur rechtssicheren digitalen Aktenführung getestet, um den Papierverbrauch zu reduzieren und Verwaltungsressourcen zu sparen.
Im Klinikum Leverkusen wurde Anfang 2021 ein Mobilitätskonzept für den Gesundheitspark beschlossen. Ziel ist es unter anderem, die Verkehrswende voranzutreiben und den Mitarbeiter:innen zu erleichtern auf klimafreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. Hierzu wurden beispielsweise das Jobticket und JobRad eingeführt, auch Ladestationen für E-Autos sind bereits vorhanden.
Spezielle überdachte und sichere Fahrradstellplätze sind in Planung. Hier soll es beispielsweise auch Lagerungs- und Aufladestationen für die Akkus von E-Fahrrädern geben.
Die Optimierung der Dampferzeugung für das gesamte Klinikum durch dezentrale Schnelldampferzeuger steht weiterhin im Fokus. Den Dampf benötigen wir an zwei dezentralen Stellen für die Hauptküche und für die Zentralsterilisation.
Die Umstellung auf LED-Beleuchtung in den Parkhäusern hat den Stromverbrauch fast halbiert. Das sind fast 10.000 € Stromkosten, die gespart werden. Auch in anderen Bereichen wird sukzessive auf LED umgestellt.
Durch eine neue Spülstraße unserer Hauptküche kann Energie gespart werden, indem kalt zulaufendes Brauchwasser durch Wärmerückgewinnung auf bis zu 42 °C vorerhitzt wird. Dies spart Energie. Das Tankwasser wird permanent gefiltert und Schmutz ausgetragen, so dass deutlich Wasser gespart werden kann.
In 2021 wurde ein Mehrwegsystem für Getränkebecher und Salat-/Suppenschalen eingeführt, was zu einer deutlichen Reduzierung des Plastikmülls führt.
Das Klinikum Leverkusen setzt sich seit Jahren für direkten Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. Besonders deutlich wird diese Philosophie im naturgestalteten Gesundheitspark. Beispielsweise schenkte sich das Klinikum Leverkusen zum 60. Geburtstag einen 600 Quadratmeter großen Kräutergarten. Die Nachbarschaft und Mitarbeiter:innen können hier gärtnern und Kräuter ernten. Auch an anderen Stellen im Gesundheitspark finden sich Sträucher und Bäume mit essbaren Pflanzen im Sinne des urban gardening. Unsere Pflegeschüler*innen haben 2019 ein Hotel für Wildbienen gebaut.
Ziel einer extensiven Dachbegrünung ist eine naturnah angelegte Vegetation. Sie bietet Vorteile für Mensch und Natur. Die Pflanzen sind gegen Frost und Trockenheit unempfindlich und kommen mit einem geringen Nährstoffangebot aus. Extensivbegrünungen speichern Wasser, binden Staub, heizen sich auch bei extremen Temperaturen kaum auf und verbessern so nachhaltig das Mikroklima auf dem Dach.
Weiterhin wird geprüft, ob Photovoltaikfassaden bei Sanierungs- und Neubauprojekten umgesetzt werden können.
Anästhesiegase sind klimaschädlich, Die einzelnen Narkosegase tragen in unterschiedlichem Ausmaß zum Treibhauseffekt bei. Besonders schädlich wirkt sich die Verwendung von Desfluran auf die Umwelt aus. Im Klinikum wird bereits seit mehreren Jahren weitgehend auf Desfluran verzichtet. Zusätzlich wurden erhebliche Mengeneinsparungen durch Einführung der sogenannten „Minimal-flow-Anästhesie“ möglich. Hierbei wird ein spezielles geschlossenes Rückatmungssystem bei der Narkoseführung eingesetzt. Bei gleicher Narkoseanzahl konnte auf diese Weise der Verbrauch von Inhalations-Anästhetika in nur zwei Jahren halbiert werden.