Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)

Das Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) ist eine bösartige Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse. Insgesamt treten Tumore der Bauchspeicheldrüse mit 2-3 % aller bösartigen Tumore selten auf, dennoch zählen sie zu den vier häufigsten Todesursachen bei Krebserkrankungen.

Zertifiziertes Zentrum für Pankreaschirurgie

Patient:innen mit Bauch­speichel­drüsen­krebs können sich im Klinikum Leverkusen darauf verlassen, dass sie nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen professionell und fachgerecht von unseren Spezialisten versorgt werden. Das interdisziplinäre Team erfüllt höchste medizinische Qualitätsstandards. Das Klinikum Leverkusen ist als Spezialklinik für die Diagnostik und Behandlung von Pankreaskrebs über die Region Leverkusen etabliert und ausgezeichnet.

Symptome

Die Symptome eines Pankreaskarzinoms sind nicht immer eindeutig und treten häufig erst sehr spät auf, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen sehr von Art, Stadium und Ausbreitung des Tumors ab. Daher sind die Früherkennung und die sorgfältige Diagnostik von großer Bedeutung.

Eine spezifische Ursache für das Pankreaskarzinom ist bis heute nicht bekannt. Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen können, sind Rauchen, chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, erbliche Veranlagung und ein erhöhter Alkoholkonsum.

Mögliche Symptome des Pankreaskarzinoms

  • Schmerzen im Bereich des Oberbauchs und des mittleren Rückens (gürtelförmiger Oberbauchschmerz)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Gelbfärbung der Augen und der Haut (Ikterus/Gelbsucht)
  • entfärbter Stuhl

Diagnose

Zur Diagnostik des Pankreaskarzinoms stehen neben der grundlegenden körperlichen Untersuchung und der Ultraschalluntersuchung des Bauchraums (Sonographie) noch weitere spezielle Verfahren zur Verfügung.

Endosonographie und ERCP

In der Endosonographie, dem endoskopischen Ultraschall, wird eine Ultraschallsonde über Mund und Rachen bis in den Dünndarm eingeführt. Dabei können selbst kleinere Tumore nachgewiesen werden.

Um direkt Gewebeproben entnehmen und wenn nötig, einen Stent einsetzen zu können, eignet sich die sogenannte endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP). Diese erfolgt mithilfe von Röntgenkontrastmittel und einem speziellen Endoskop. Ein Stent ist eine Gefäßstütze, die den betroffenen Gang offenhält, so dass die Galle weiter abfließen kann.

MRT und MRCP

Mit der MRT (Magnetresonanztomographie) und der MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie) können zur weiteren Abklärung die Gallen- und Pankreasgänge abgebildet werden.

CT

Mit der Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel sind auch die Blutgefäße im Bereich der Bauchspeicheldrüse darstellbar. Zudem kann mit diesem Verfahren auch eine mögliche Ausbildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) festgestellt werden.

Therapie

Wird die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs gestellt, hängen die Heilungschancen von Art, Stadium und Ausbreitung des Tumors ab. Grundsätzlich gilt, dass die Chance den Tumor erfolgreich zu bekämpfen umso größer ist, je eher die Behandlung erfolgt. In unseren wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen legen wir gemeinsam mit unseren Spezialisten aus der Onkologie, der Gastroenterologie und der Strahlentherapie die individuell auf jeden Betroffenen abgestimmte Behandlung fest.

Zur Behandlung des Pankreaskarzinoms stehen die Operation und die Chemotherapie zur Verfügung. Für eine Heilung ist die chirurgische Entfernung des betroffenen Teils der Bauchspeicheldrüse notwendig. Dies kann abhängig davon, wo der Tumor sich befindet, die Operation des Pankreaskopf, des Pankreasschwanz oder sogar die vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse sein.

Roboterassistierte Chirurgie

Modernste Operationsverfahren im Bereich der minimalinvasiven roboterassistierten Chirurgie ermöglichen schonende Eingriffe mit besten Ergebnissen. Mit dem da Vinci-Operationssystem der neuesten Generation können wir ohne große Schnitte höchst präzise operieren. Weitere Informationen zum da Vinci-System finden Sie hier.

Bei 20 Prozent der Patient:innen ist eine Operation direkt möglich. Ziel ist es dann, das Tumorgewebe und die umgebenden Lymphknoten vollständig zu entfernen. Oft schließt sich eine Chemotherapie an, um auch die Krebszellen noch abzutöten, die nicht durch die Operation entfernt werden konnten.

Bei 10 Prozent ist die Situation bei Diagnosestellung grenzwertig: Die Tumorerkrankung ist schon fortgeschrittener und es liegen bereits wenige, einzelne Metastasen vor. Hier kann zunächst eine Chemotherapie verabreicht werden. Diese kann die Geschwulst und die Metastasen verkleinern, um eine bessere Ausgangssituation für die Operation zu schaffen. Bei etwa einem Drittel dieser Patient:innen gelingt dies. Dann können die Ärzte neben dem Tumor auch die Metastasen bei einem operativen Eingriff mit entfernen. Manchmal ist allerdings auch ein zweiter Eingriff notwendig.

Wenn eine Operation nicht mehr möglich ist

Bei 70 Prozent der Patient:innen ist eine Operation nicht mehr möglich, da der Tumor zu weit fortgeschritten oder schwer zugänglich ist oder eine ausgedehnte Metastasierung vorliegt. In diesem Fall besteht abhängig vom Allgemeinzustand die Möglichkeit einer Chemotherapie.

Palliative Versorgung

Ist eine Heilung nicht mehr möglich, steht Ihnen unser spezialisiertes Ärzte- und Pflegeteam mit Einfühlungsvermögen und palliativen Maßnahmen zur Seite. Unser Ziel ist, die Überlebenszeit zu verlängern, für Schmerzlinderung zu sorgen und die Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten. 

Nach der Behandlung

Wir achten darauf, Patient:innen so früh wie möglich zu mobilisieren, ihren Kreislauf zu aktivieren, die Kost aufzubauen und sie psycho-sozial zu beraten, so dass sie so früh wie möglich nach der Operation entlassen werden können.

Uns ist es wichtig, auch nach der Behandlung für Betroffene da zu sein. Wir bieten Veranstaltungen, Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen zur weiteren Begleitung an.

Weitere Informationen

Viszeralonkologisches Zentrum

Mehr Informationen und Unterstützung finden an Krebs Erkrankte im Viszeralonkologischen Zentrum des Klinikums Leverkusen. Mit unserem ganzheitlichen Ansatz tun wir alles, damit Krebspatienten sich bei uns gut aufgehoben fühlen.

Selbsthilfegruppen

www.krebs-selbsthilfe-lev.de
Die Selbsthilfegruppe SHG Magen-Darm-Trakt bietet aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage mit Unterstützung des Klinikums derzeit reine Online-Treffen durch. Ansonsten führt die Gruppe regelmäßige Gruppentreffen durch.

www.adp-bonn.de
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP) bietet Informationen und Unterstützung für Bauchspeicheldrüsen-Krebspatient:innen und ihre Angehörigen.

Online-Magazin

Prof. Dr. Nico Schäfer

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Früherkennung rettet Leben

Tumore der Bauchspeicheldrüse gehören zu den Krebserkrankungen, die im frühen Stadium nur selten Beschwerden machen. Das Pankreaskarzinom, wie der Bauchspeicheldrüsenkrebs medizinisch genannt wird, wird daher meist spät entdeckt und hat dann ungünstige Heilungsaussichten. Im Videovortrag geht Prof. Dr. Nico Schäfer auf die Früherkennung, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen ein.

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