Aneurysma
Die Wände unserer Blutgefäße sind nicht an allen Stellen gleichermaßen stabil. Kommt es zu ballonartigen Aussackungen, bezeichnet man diese als Aneurysma. Sie können angeboren sein oder erst im Laufe des Lebens auftreten. Die Patient:innen selbst spüren zumeist nichts.
Reißt aber ein Aneurysma, kann es zu lebensbedrohlichen Blutungen kommen. Ein Großteil der Aneurysmen betreffen die Hauptschlagader (Aorta) oder den Bauchraum (Bauchaorten-Aneurysma). Nicht selten treten sie aber auch in der Brust, der Kniekehle oder im Gehirn auf.
Ursachen & Symptome
- Angeborene Bindegewebsschwäche der Arterienwand
- Oftmals sind andere Familienmitglieder ebenfalls betroffen
- Arteriosklerose
- Verletzungen
Gefäßablagerungen als Ursache
Ein Aneurysma kann, außer genetische Veränderungen, die Folge von Arteriosklerose, also Gefäßwandablagerungen sein. Daher sind alle Risikofaktoren, die auch zu einer Arteriosklerose führen können, mögliche Risikofaktoren für die Entstehung eines Aneurysmas. Besonders bedeutend sind der Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)
Aneurysmen verursachen vor allem zu Beginn keine Beschwerden. Sie werden oft im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung oder durch Zufall im Rahmen anderer Untersuchungen entdeckt. Nur in etwa 15 Prozent der Fälle verursacht ein Aneurysma Symptome.
Wenn das Aneurysma platzt
Ein Bauchaortenaneurysma ist in der Regel schmerzlos, kann aber gefährlich sein. Mit zunehmendem Durchmesser kann es plötzlich platzen ("Ruptur"). Es kommt dann zu einer inneren Verblutung, die zu einer lebensbedrohenden Situation führt. In solchen Fällen führt dies zu unerträglichen Bauchschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken, oft zusammen mit Übelkeit und Brechreiz, und im schlimmsten Fall mit Bewusstlosigkeit.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt – je nachdem, wo ein Aneurysma vermutet wird, durch bestimmte bildgebende Untersuchungen, wie Ultraschall, CT-Angiographie oder Magnetresonanztomographie. Bei diesen Untersuchungen ist es wichtig, die Größe und genaue Position des Aneurysmas festzustellen.
Therapie
Eine Behandlung ist notwendig, wenn das Risiko für ein Platzen (Ruptur) die Operationsrisiken übersteigt. Ziel der Behandlung ist das Ruptur-Risiko zu senken.
Die Behandlung eines Aneurysmas richtet sich in erster Linie danach, wo es sich im Körper ausgebildet hat. Sollte sich ein Bauchaortenaneurysma zeigen, dann ist das weitere Prozedere abhängig von dem Durchmesser des Aneurysmas. Eine invasive Behandlung des Aneurysmas wird ab einem Durchmesser von 5,5 cm bei Männern und ab 5,0 cm bei Frauen empfohlen. Auch bei Beschwerden des Aneurysmas, einem schnellen Wachstum oder bestimmten, anatomischen Merkmalen ist eine Behandlung erforderlich.
Die offene Operation
Dabei wird der Bauchraum eröffnet und die Hauptschlagader ober- und unterhalb des erweiterten Abschnitts abgeklemmt. Der aneurysmatische, erkrankte Teil der Aorta wird dann durch eine Gefäßprothese ersetzt, die als Ersatz eingenäht wird. Die ursprüngliche Gefäßwand wird zum Schutz der Organe wieder um die Prothese gelegt, vernäht und der Bauchraum wird geschlossen.
Das endovaskuläre Verfahren
Hierbei wird eine Stent-Prothese über beiden Leistenschlagadern eingebracht. Diese Prothese wird dann ober- und unterhalb des erweiterten Abschnitts der Aorta eingeklemmt. Somit wird das Aneurysma von innen ausgeschaltet. Der Eingriff ist schonender, weil der Bauchraum nicht geöffnet werden muss. Allerdings ist eine regelmäßige und lebenslange Überwachung notwendig, in der Regel mittels CT-Angiographien. Möglich sind sowohl Operationen als auch ein endovaskuläres Verfahren, bei dem das betroffene Gefäß mit einer Stent-Prothese geweitet wird.