Künstliches Kniegelenk
Betrifft der Knorpelverschleiß hauptsächlich die Innenseite des Gelenks, sind sogenannte Schlitten-Endoprothesen eine Möglichkeit, weil sie nur den Teil des Kniegelenks ersetzen, der von der Arthrose betroffen ist. Das ist vor allem für junge Menschen wichtig, weil jede Prothese nach einer gewissen Zeit erneuert werden muss.
Oberflächenprothesen ersetzen verschlissene Knochenoberfläche
Betrifft die Arthrose aber das komplette Gelenk, bekommen Oberschenkel und Unterschenkelknochen eine Art Überzug. Die Chirurg:inne entfernen nur die verschlissene Knorpeloberfläche, der Knochen bleibt weitgehend intakt. Der natürliche Bewegungsablauf kann mit einem Oberflächenersatz weitestgehend wiedererlangt werden.
Prothesentypen für das Knie
Die Auswahl eines bestimmten Prothesentypes hängt zum einen von der Ausbreitung der Arthrose, zum anderen von der Bandstabilität im Kniegelenk ab. Liegen Verschleißerscheinungen nur auf der Innenseite des Kniegelenkes vor, so kann eine sogenannte Schlittenprothese (unikondyläre Knieprothese) zur Anwendung kommen. Liegt eine gravierende O- oder X-Beinstellung vor und ist der Seitenbandapparat stabil, so müssen sogenannte gekoppelte Prothesen implantiert werden. In den meisten Fällen kommt aber der bikondyläre Oberflächenersatz (Knie-Totalendoprothese) zur Anwendung.
Ist nur ein Teil des Kniegelenkes abgenutzt, wird auch nur dieser Teil durch eine Endoprothese, die Schlittenprothese, ersetzt. Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich den inneren (medialen) Gelenkspalt und tritt typischerweise bei O-Bein-Fehlstellungen auf.
In den meisten Fällen betrifft die Arthrose den inneren und den äußeren Gelenkbereich. In diesen Fällen wird ein totaler Kniegelenkersatz (Oberflächenersatz) implantiert.
Je nach Ausprägung einer O-Bein- oder X-Beinfehlstellung, bei ausgeprägter Destruktion der knöchernen Strukturen oder massiver Instabilität des Bandapparates ist die Implantation einer gekoppelten Prothese notwendig. Diese Prothesentypen kommen in der Regel auch bei Wechseloperationen zum Einsatz.
Nach dem Krankenhausaufenthalt
Meistens können die Patient:innen nach etwa fünf bis sieben Tagen wieder nach Hause. Sofort nach der Operation beginnen sie mit Bewegungsübungen unter Vollbelastung an Unterarmgehstützen. Nach einer Totalendoprothese sollte eine ambulante oder stationäre Rehabilitation durchgeführt werden.
Weitere Informationen zum Thema Endoprothetik, unserem Behandlungskonzept und den Abläufen finden Sie unter Endoprothetikzentrum (EPZ).